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Chronik

Ortsfeuerwehr Laatzen

Interessantes und Wissenswertes

aus der Geschichte und Arbeit der Freiwilligen

Feuerwehr – Ortsfeuerwehr – Laatzen

                                                           

    Die heutige Ortsfeuerwehr Laatzen, mit den Löschzügen Laatzen und Grasdorf, ist aus den ehemaligen

selbstständigen Freiwilligen Feuerwehren Laatzen und Grasdorf hervorgegangen.

Durch den Zusammenschluss der Gemeinden Laatzen und Grasdorf zu einer neuen Gemeinde Laatzen

am 1. Januar 1964, wurden auch die Wehren dieser beiden Gemeinden zu einer neuen  Freiwilligen Feuerwehr

der Gemeinde Laatzen zusammengeschlossen. Aus diesem Grunde wird auch nachfolgend für die Wehren

 Laatzen und Grasdorf bis zu diesem Zeitpunkt getrennt Rückschau auf die verflossenen Jahre gehalten.

 

Freiwillige Feuerwehr Laatzen

1812      Im Jahre 1812 wurde für die Ortschaften Döhren, Wülfel und Laatzen eine so genannte

„Sprützen-Gemeinschaft“ gebildet. Die Spritze, eine der damals gerade aufkommenden ersten

Handdruckspritzen, war in einem Spritzenhaus in Wülfel stationiert. Jeder Ort hatte zwei

„Sprützenmänner“ zu stellen. Diesen stand ein Spritzenmeister vor.

 

Es besteht kein Zweifel, dass sich der Spritzenmeister mit seinen Männern mit dem gleichen Eifer und

derselben Bereitschaft wie heute dem Feuer entgegengestellt hat. Doch war es zu jener Zeit immer

noch der hilfsbereite Nachbar, der helfende Freund, auf den man in der Not angewiesen war, da bis

zum Eintreffen der Spritze viel zu viel Zeit verloren ging.

 

1893   Aus diesem Grunde beschloss im Jahre 1893 der Gemeinde-Ausschuss von Laatzen, die

Aufstellung einer eigenen Feuerwehr. Die Anschaffung einer Handdruckspritze folgte.

Im Jahre 1898 trat Laatzen aus der sogenannten „Sprützen-Gemeinschaft“ Döhren, Wülfel und Laatzen aus.

 

1899      Am 1. Oktober 1899 gründeten 36 beherzte und pflichtbewusste Laatzener Bürger die Freiwillige Feuerwehr Laatzen,

um dem „Roten Hahn“ entgegenzutreten. Der Gastwirt Georg Kücken, wurde von den Gründern der Wehr zum Hauptmann

und damit zum ersten Wehrführer gewählt.

 

Das Gründungspapier aus dem Jahr 1899

 

Zur Führungsmannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Laatzen, wurden während der Generalversammlung am 14. Oktober 1903 gewählt:

 

Vize-Hauptmann    F. Kaste

Feldwebel    C. Schaper

Spritzenmeister    T. Warneke

Steigerführer    H. Hüper

 

 

Die Männer der ersten Stunde  1903

 

Als nächster Wehrführer, wurde 1904 Friedrich Kaste gewählt.

Am 8. Januar 1905, wurde in der Gastwirtschaft Kücken, das 5. Stiftungsfest gefeiert.

Im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung am 29. August 1906, wurde als neuer Hauptmann

der Gemeindevorsteher August Schaper einstimmig gewählt, der dieses Amt bis 1923 innehatte.

Vize-Hauptmann, wurde Theodor Warneke.

 

1910      Im Jahre 1910, wurde die Wehr zur Unterstützung der Grasdorfer Wehr zur Brandbekämpfung

gerufen. Am 29. Mai 1915 musste die Wehr einen Brand auf dem Rittergut Kronsberg bekämpfen.

Das Feuer wurde auf den Brandherd beschränkt und gelöscht. Die Löschwasserverhältnisse waren

schlecht. Am 30. Dezember 1921 war ein Schadenfeuer auf dem Eisenwerk in Laatzen ausgebrochen,

das bis morgens 6 Uhr von der Feuerwehr vollständig gelöscht wurde. Der Wehr wurde, in Anbetracht

der vorzüglichen Leistungen, von der Direktion des Eisenwerkes ein Betrag von 3000 Mark überwiesen.

 

1922      Am 19. März 1922 wurde die Gründung einer Feuerwehrkapelle beschlossen. Die Ausbildung der

Musiker übernahm der Lehrer Fritz Kruse. Er hat die Kapelle viele Jahre geleitet.

 

In der Korpsversammlung, die am 4. März 1923 in der Gastwirtschaft Hermann Papmeyer stattfand,

wurde als neuer Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Laatzen, Ernst Rofkar gewählt.

 

1923      Aufgrund verschiedener Gespräche der Führerschaft mit dem Gemeindeausschuss, wurde der Bau

eines Spritzenhauses im Jahre 1923 beschlossen. Am 3. Mai 1924, wurde das Spritzenhaus auf dem

Marktplatz – heute „Alter Markt“ – eingeweiht.

Aus Anlass der Einweihungsfeier, wurde ein Umzug mit der Spritze durchgeführt.

 

Feuerwehrhaus "Alter Markt",  Ortsteil Alt-Laatzen,  erbaut 1923

 

Die Freiwillige Feuerwehr Laatzen hatte zum Zeitpunkt der Korpsversammlung am 22. März 1930

einen Mitgliederbestand von 59 aktiven und 17 passiven Kameraden. Der Sterbekasse bei der

Landschaftlichen Brandkasse wurde beigetreten. Die Versicherungsbeiträge übernahm die Gemeinde.

 

1935 übernahm der Kamerad Fritz Jäger die Leitung der Feuerwehr. Er hat sie mit viel Geschick durch

die politischen Wirren der dreißiger Jahre und die schwere Kriegs- und Nachkriegszeit geführt.

1948     

Außerdem musste die Wehr gerade zu Jägers Zeiten in Ausbildung und Ausrüstung mit der sich sprunghaft

entwickelnden Technik Schritt halten, zumal im Jahre 1948 das kreiseigene Löschgruppenfahrzeug in Laatzen

 stationiert wurde. Unter ihm ist die Wehr nach dem Krieg, auch durch den Eintritt vieler junger Kameraden,

wieder aktionsfähig und schlagkräftig geworden

 

ca. 1945 - 1948

 

Mann kann nur sagen:  Eine sportliche Feuerwehr....!             

 

1950 wurde Kamerad Martius neuer Gemeindebrandmeister.

Auch er hat sich um die Werbung neuer Mitglieder und den  weiteren Ausbau der Wehr verdient gemacht.

Die Kameraden Fr. Jäger und Fr. Martius wurden im Jahre 1956 zu Ehren-Gemeindebrandmeistern ernannt.

    ca. 1950 - 1955

1955      Im Jahre 1955 wurde von der Gemeinde das erste Tanklöschfahrzeug (TLF 16-T) gekauft, das fast zwei Jahrzehnte im Dienst stand.

Da dieses Fahrzeug zur Mannschaftsbeförderung nicht ausreichte, wurde die Ausrüstung der Wehr durch ein

Löschgruppenfahrzeug (LF 8) ergänzt und den damaligen Verhältnissen entsprechend auf den neuesten Stand gebracht.

 

Im April 1956 wurde von der Wehr Hermann Mosbach jr. Als neuer Gemeindebrandmeister gewählt und von der Gemeinde bestätigt.

Bei der erfolgreichen Bekämpfung mehrerer Brände unter seiner Leitung zeigte sich die Schlagkraft der Laatzener Wehr.

Bei den alljährlich im Kreis durchgeführten Vergleichswettkämpfen, konnten die Laatzener Wettkampfgruppen 1956 den 2.,

1957 den 3. und 1958 zweimal den 1. Sieg erringen.

 

1963  Das im Jahr 1924 erbaute Spritzenhaus war als Unterkunft der Freiwilligen Feuerwehr Laatzen immer unzureichender geworden.

Die Ausrüstung der Wehr konnte dort nicht mehr hinreichend untergebracht werden, eine einwandfreie Ausbildung der Feuerwehrmänner

war nicht mehr gewährleistet. Unter Berücksichtigung dieser Unzulänglichkeiten, des Aufbaues des Industriegebietes zwischen Bahnlinie

und Karlsruher Straße und des besonderen Feuerschutzes auf dem seinerzeit zum Gemeindegebiet gehörenden Messegeländes,

wurde der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses unumgänglich. Aufgrund der Initiative des Gemeindebrandmeisters Hermann Mosbach jr.,

konnte sich Gemeindedirektor Erich Panitz mit Nachdruck für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses einsetzen.

 

Einweihung der Feuerwache Kronsbergstraße 1963

 

Am 21. Juni 1963 ist der Freiwilligen Feuerwehr Laatzen die neue Feuerwache an der Kronsbergstraße, errichtet mit einem Kostenaufwand

von mehr als 500.000 DM, übergeben worden. Die Feuerwache bietet Platz für fünf Feuerwehrfahrzeuge, ist mit einem Unterrichtsraum,

zwei Wohnungen, einer Werkstatt, einem Schlauchtrockenturm mit Schlauchwäsche, einer Alarmzentrale und weiteren sanitären Einrichtungen

ausgestattet. Mit dem Bau der neuen Feuerwache, wurde eine Alarmanlage in der Feuerwache installiert, an der öffentliche Feuermelder und

feuergefährdete Industriebetriebe angeschlossen wurden. Mit dieser Alarmanlage, wurde auch der Aufbau einer „stillen Alarmierung“ der

Feuerwehrmänner begonnen.

 

 

Freiwillige Feuerwehr Grasdorf

1902  Der Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Grasdorf ist der 22. Januar 1902.

An diesem Abend kamen in der damaligen Gastwirtschaft Carnehl, unter Vorsitz des derzeitigen Gemeindevorstehers Albert Meyer,

Grasdorfer Bürger zusammen, um sich zur „Freiwilligen Feuerwehr Grasdorf“ zusammenzuschließen.

 

Der noch heute geltende Gemeinschaftsgedanke „Einer für alle, alle für einen“ stand bei den Gründern schon damals im Vordergrund.

Dass die Gründung der Wehr eine unbedingte Notwendigkeit war um Hab und Gut der Mitbürger zu erhalten,

sollte sich im Laufe der Zeit noch beweisen.

 

 

Die Stärke der Wehr betrug ca. 100 Mitglieder, die in der Hauptsache Haus- und Grundstücksbesitzer waren.

 

Als Führer der Feuerwehr wählten die Mitglieder den Gemeindevorsteher Albert Meyer mit dem Titel “Hauptmann“.

Vize-Hauptmann wurde der Bauer Heinrich Klusmann.

 

Mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde eine aus dem Jahre 1854 vorhandene Handdruckspritze in Betrieb genommen,

die Wehr wurde uniformiert und mit den der damaligen Zeit entsprechenden Geräten ausgestattet.

 

Die Uniform bestand aus zwei Garnituren:

Eine Dienstuniform von der Gemeinde gestellt und

eine Sonntagsuniform, aus persönlichen Mitteln beschafft.

 

Jahre später wurde auch ein Spielmannszug, unter Leitung des Kameraden Wilhelm Wedemeier,

der zur Ausbildung nach Hannover beordert wurde, ins Leben gerufen.

 

Die Ausbildung, sowie die Aufstellung und Ausrüstung der Wehr unter der energischen und umsichtigen Führung des Hauptmannes

Albert Meyer, hatte zur Folge, dass Grasdorfs Wehr der Ruf vorausging, eine der schlagkräftigsten des Landkreises Hannover zu sein.

 

1920      Auf dem im Jahr 1920 stattfindenden Kreisfeuerwehrfest, wurde ihr Können vom Landrat des Kreises

Hannover zum Vorbild und zur Nachahmung empfohlen.

 

Durch den Weltkrieg 1914 – 1918, wurden sehr viele Kameraden zum Militärdienst eingezogen.

Der Krieg riss Lücken in die Reihen der Grasdorfer Feuerwehrkameraden.

Nach Beendigung des ersten Weltkrieges, wurden die Dienstangelegenheiten unter Führung des Hauptmannes Albert Meyer und

des zum Vize-Hauptmann ernannten Kameraden Heinrich Ahrberg wieder aufgenommen und das Kommando wurde durch das

Ausscheiden älterer Mitglieder durch jüngere Kameraden ergänzt.

 

1927      So aufgebaut und ausgerichtet, konnte die Grasdorfer Wehr am 22. Januar 1927, den 25. Geburtstag

mit einem Kameradschaftsabend festlich begehen.

 

Auch war der Gedanke aufgekommen, eine Musikkapelle ins Leben zu rufen. Zu diesem Zwecke veranstaltete man anlässlich des

Stiftungsfestes eine Tombola, die so erfolgreich war, dass dadurch der Grundstock für die Errichtung der Feuerwehrkapelle gelegt wurde.

Dadurch erhielt die Wehr einen Zugang von 15 interessierten Kameraden.

Durch Spenden aus dem Kameradenkreis konnten außerdem noch Mittel für die Anschaffung von Instrumenten aufgebracht werden.

 

 

Auf der Generalversammlung im Februar 1927, wählte man zum Hauptmann und Führer der Feuerwehr, Heinrich Ahrberg.

 

Am 4. und 5. September 1927, konnte ein Zeltfest zum 25jährigen Bestehen der Wehr gefeiert werden.

Alle Mühe und Arbeit wurde durch einen harmonischen Verlauf des Festes unter Teilnahme zahlreicher Wehren und Vereine belohnt.

Die gezeigten Schulübungen, sowie Brandmanöver, wurden vom Bewertungsausschuss mit „sehr gut“ bewertet.

Hier trat auch die im Februar 1927 gegründete Feuerwehrkapelle erstmals an die Öffentlichkeit.

 

1933  Auch in den darauffolgenden Jahren war man nicht müßig. Im Jahre 1933 wurde eine Motorspritze auf fahrbarem Gestell,

150 m B- und 200 m C-Schläuche von dem Löschverband Laatzen, Grasdorf, Rethen und Koldingen angeschafft.

 

1934  Im Jahre 1934 fand in Grasdorf das Kreisfeuerwehrfest statt, an dem ca. 80 Wehren mit etwa 1700 Feuerwehrmännern teilnahmen.

 

Durch den erwähnten Löschverband ergab sich nun folgende Gliederung:

 

Laatzen                                1 Voll-Löschzug

Grasdorf                                2 Halb-Löschzüge

Rethen                                1 Voll-Löschzug

Koldingen                                1 Halb-Löschzug

Reden                                1 Halb-Löschzug

 

Die Führung wurde dem Kameraden Hugo Wolters mit dem Rang eines Oberbrandmeisters übertragen

Den 1. Grasdorfer Halb-Löschzug übernahm Brandmeister Alfred Flohrer,

den 2. Grasdorfer Halb-Löschzug Brandmeister Wilhelm Köhler.

Führer des Musikzuges wurde Heinrich Haase, später Kamerad Willi Girnus.

 

1943  Inzwischen wurde in Celle vom Provinzial-Verband eine Feuerwehrschule eingerichtet.

Auch von der Grasdorfer Wehr wurden Kameraden zu den Lehrgängen ab Löschmeister aufwärts geschickt.

Während des 2. Weltkrieges wurden am 22. September 1943 die südlichen Vororte Hannovers – so auch Grasdorf –

von einem schweren Fliegerangriff heimgesucht, bei dem ca. 80 % der Grasdorfer Häuser in Mitleidenschaft gezogen wurden

und von 1900 Menschen 1400 obdachlos waren.

15 Personen fielen den Bomben zum Opfer.

Der Einsatz der Wehr war nur von kurzer Dauer, da die Motorspritze infolge Vergaserbrands ausfiel.

Die Musikkapelle verlor beim Brand der Carnehl`schen Gastwirtschaft in dieser Nacht einen großen Teil der Musikinstrumente,

die Noten und des sonstigen Inventars.

 

1944  Am 22.11.1944, wurde die Wehr zur Brandbekämpfung bei Friedrich Kook, Hildesheimer Straße 72, nach einem Fliegerangriff eingesetzt

und am 26.11.1944 zur Bergung eines abgeschossenen amerikanischen Bombers herangezogen.

 

1946  Zu Anfang des Jahres 1946, ließ die Militär-Regierung auch die Feuerwehrkapellen wieder zu.

Es fanden sich einige Kameraden, um die Übungsstunden wieder aufzunehmen.

 

Anlässlich der Hochwasserkatastrophe im Februar 1946, stellte sich die Wehr zwecks Hilfeleistung zur Verfügung.

 

Unter großen Schwierigkeiten war es kurz nach dem Zusammenbruch Bezirksbrandmeister Ahrberg und Oberbrandmeister Köhler gelungen,

einen Mannschaftswagen von der englischen Besatzungsmacht über die Feuerwehrschule zu kaufen.

Dieser Wagen wurde auch in der damaligen Zeit als Krankentransportwagen benutzt.

 

Die erste Generalversammlung nach dem Kriege fand am 12. Juni 1946 in der als Gaststube ausgebauten früheren Kegelbahn von Georg Bock statt.

 

Um die Kameradschaft wieder zu pflegen, wurden in der Vorwährungszeit Fahrten in unsere schöne Umgebung unternommen.

Zwar fehlten noch bequeme Autobusse, doch Rudi Eggert´s LKW tat auch hier seine Dienste!

 

Gerade in den Jahren 1947 / 1948 traten viele junge Kameraden der Wehr bei.

Durch die Einführung von Wettkampf-Übungen erhielt der Feuerwehrdienst bald wieder einen besonderen Reiz.

 

1948  Aus dem 1. Unterkreiswettkampf, der in Form einer Blitz- und Schulübung am 2. Mai 1948 in Bemerode ausgetragen wurde,

ging die Gruppe der Feuerwehr Grasdorf von 11 teilnehmenden Wehren als Sieger hervor.

 

Kurz danach, am 4. Juli 1948, konnte die Grasdorfer Wehr beweisen, das sie auch im Ernstfall ihren Mann stand.

An diesem Tage brach in der Grasdorfer Brotfabrik durch schwelende Briketts ein Brand aus. Der Einsatz der Wehr klappte gut

und die Bekämpfung des Feuers war recht wirksam, so dass nach einer Stunde der Brand gelöscht war.

 

Die Jahre vergingen und die Wehr konnte mit ihrer verjüngten Mannschaft und durch intensive Ausbildung einen guten Leistungsstand erhalten.

 

1952  Am 30. / 31. August und 1. September 1952 herrschte in Grasdorf wieder Feststimmung, galt es doch, das 50. jährige Bestehen der Wehr zu feiern.

Bei dieser Feier fand die Schlüsselübergabe des neuen Gerätehauses an der Leine – Ohestraße – durch Bürgermeister Döbbeling

und Gemeindedirektor Zieseniss an Oberbrandmeister Köhler statt.

In vielen freiwillig geleisteten Stunden, wurde der Platz planiert und das Gerätehaus im Laufe des Jahres 1952 fertig gestellt.

 

Anlässlich des Festes im Jahre 1952, wurden die Verdienste der noch lebenden Gründer

 

Fritz Dütschmann,

Karl Fuhrberg,

Wilhelm Maibohm,

August Küken

und Ernst Köhler

in einer Ansprache gewürdigt.

 

1955  Im Mittelpunkt der Generalversammlung des Jahres 1955, stand die Wahl eines neuen Gemeindebrandmeisters, da der bisher

seit 33 Jahren amtierende Oberbrandmeister Wilhelm Köhler sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellte.

Nach kurzer Beratung wurde einstimmig Friedhelm Diers, der bisher stellvertretender Gemeindebrandmeister war, zum Nachfolger

gewählt. Als stellvertretender Gemeindebrandmeister wählte man den langjährig bewährten Brandmeister Fritz Zieseniss.

 

1957  Im September 1957 übergaben der damalige Bürgermeister Döbbeling und Gemeindedirektor Zieseniss den Männern der Grasdorfer Wehr

eine neue TS 8 und neben ihr stand das Löschgruppenfahrzeug LF 8, das in eigener Arbeit überholt worden war.

 

Mehr als bisher arbeiteten die Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises (heute Region) Hannover zusammen, um sich für größere Einsätze

und Katastrophenfälle zu schulen. Zu diesem Zweck bildete man Feuerwehrbereitschaften für den „übergebietlichen Feuerschutz“.

 

1959  Innerhalb einer 7 wöchigen Trockenheitsperiode im Jahre 1959 traten in Niedersachsen über 150 Waldbrände auf. Die Grasdorfer  Wehr

wurde zu Löscheinsätzen in Resse und Misburg, sowie bei der Bekämpfung eines Moorbrandes in Altwarmbüchen eingesetzt.

    Löschzug Grasdorf in den 60er Jahren

1960  Den Höhepunkt der Werbewoche der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises (heute Region) Hannover bildete der Kreisfeuerwehrtag

vom 21. – 23. Mai 1960 in Grasdorf.

Wohin man am Wochenende blickte, überall beherrschten die Männer in den blauen Uniformen den Ort.

Beim Festumzug marschierten rund 1800 Freiwillige Feuerwehrmänner mit 16 Musikkapellen und Spielmannszügen

durch die festlich geschmückten Straßen Grasdorfs.

 

1963  Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Grasdorfer Wehr, war der 17. April 1963, an dem der damalige Bürgermeister Willi Wedemeier

den Wehrmännern ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 übergeben konnte. Zahlreiche Einwohner, der gesamte Gemeinderat,

Gäste vom Landkreis, Kreisbrandmeister Schröder, sowie der Ehrenpräsident des Landesfeuerwehrverbandes Heinrich Ahrberg,

ließen es sich nicht nehmen, an der Übergabefeier teilzunehmen.

      Löschgruppenfahrzeug,  LF 8    Bj. 1963)

Im selben Jahr, stiftete eine ältere Grasdorfer Bürgerin der Wehr einen größeren Geldbetrag,

für den der Pulverlöschanhänger P 250 (2004 noch im Dienst !) angeschafft werden konnte.

 

Beide Fahrzeuge trugen dazu bei, die Wehr weiterhin zu modernisieren.

                                                               

                               

Bild links: Atemschutzgeräteträger ca. 1962                                                Bild rechts: Atemschutzgeräteträger 1989

                                                                                      

Die weitere Entwicklung der Ortsfeuerwehr nach dem

Zusammenschluss der Gemeinden Laatzen und Grasdorf

 

1964  Aufgrund des Zusammenschlusses der Gemeinden Laatzen und Grasdorf zu einer neuen Gemeinde Laatzen am 1. Januar 1964,

trat auch für die bis dahin selbstständigen Freiwilligen Feuerwehren Laatzen und Grasdorf eine Änderung ein.

Mit diesem Zeitpunkt, wurde eine neue Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Laatzen,

aus den Löschzügen Laatzen und Grasdorf bestehend, gebildet.

 

Im Mittelpunkt der ersten gemeinsamen Versammlung der Löschzüge Laatzen und Grasdorf am 11. April 1964 in der neu errichteten

Feuerwache Laatzen – Kronsbergstraße -, stand die Neuwahl des Gemeindebrandmeisters und dessen Vertreters,

sowie die Bildung eines Gesamtkommandos.

Von der Versammlung wurden als Gemeindebrandmeister Hermann Mosbach und als Vertreter Oberbrandmeister Friedhelm Diers

einstimmig gewählt. Diese Einmütigkeit setzte sich bei der Wahl des Gesamtkommandos für beide Löschzüge fort.

Aus dem Löschzug Laatzen wurden die Feuerwehrmänner Döscher und Dahlmann,

aus dem Löschzug Grasdorf die Feuerwehrmänner Schild und Kleuker in das Kommando gewählt.

 

Bereist im ersten Jahr nach der Zusammenführung der beiden Wehren Laatzen und Grasdorf konnten die nun gebildeten Löschzüge bei einem

angenommenen Großbrand auf dem Betriebsgelände der Firma Bosch ihre Schlagkraft unter Beweis stellen.

Eine besonders gute Note erhielt die Großübung dadurch, dass gleichzeitig die Bereitschaft des DRK mit den Männern der Feuerwehr zum Einsatz

ausrückte. Knapp eine Stunde waren die Löschzüge und die Bereitschaft des DRK im aufopferungsvollen Einsatz, als der Gemeindebrandmeister

den erfolgreichen Einsatz beenden konnte.

 

1965  Während der im Februar 1965 durchgeführten Jahreshauptversammlung, zu der Ministerpräsident Dr. Georg Diederichs – zugleich Laatzener Bürger

– besonders begrüßt wurde, konnte Gemeindebrandmeister Mosbach den Fahrzeug- und Gerätebestand vorstellen und zwar:

 

1    TLF 16-T    (Tanklöschfahrzeug)

3    LF 8    (Löschgruppenfahrzeug)    davon 2 mit Vorbaupumpe

2    TS 8    Tragkraftspritze je 800 l / min.)

1    AHL 14    (Anhängeleiter 14 m)

1    P 250    (Pulverlöschanhänger mit 250 kg Löschpulver)

1    Schlauchanhänger

1    Notstromaggregat     3 kVA

6    Funksprechgeräte

3    Preßluftatmer mit 15 Reserveflaschen

 

Höhepunkt der Versammlung war die Ernennung von Bürgermeister Georg Heuer und Gemeindedirektor Erich Panitz zu Ehrenmitgliedern.

 

Zur weiteren Ausrüstung und zum weiteren Ausbau der Schlagkraft der Wehr, konnte am 19. März 1965 das in der Feuerwache Laatzen stationierte

Löschgruppenfahrzeug „LF 16“ übergeben werden.

Übergabe des Löschgruppenfahrzeuges  LF 16 für den Löschzug Laatzen

 

Das bis zur Übergabe des neuen „LF 16“ stationierte „LF 8“, Baujahr 1959, wurde dem Löschzug Grasdorf übergeben.

1966  Im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Januar 1966, wurde die Wahl eines neuen Gemeindebrandmeisters durchgeführt,

weil Hermann Mosbach im Herbst 1965 um seine Entlassung gebeten hatte.

Als neuer Gemeindebrandmeister wurde Oberbrandmeister Friedhelm Diers

und als sein Stellvertreter wurde Hauptlöschmeister Hans-Werner Peter gewählt.

Dann ernannte Friedhelm Diers auf Vorschlag der Löschzüge Laatzen und Grasdorf den Hauptlöschmeister Karl-Heinz Peters zum Zugführer

für den Löschzug Laatzen und Oberlöschmeister Bodo Schild zum Zugführer für den Löschzug Grasdorf.

 

In dieser Versammlung konnte als Gründungstag der Jugendfeuerwehr Laatzen, der 19. Juni 1965 festgehalten werden.

Aus der Taufe gehoben wurde die Jugendfeuerwehr mit einem Geschenk, einer in Laatzen ansässigen Firma, in Form einer Tragkraftspritze (TS 2)

und einer Zuwendung der Gemeinde Laatzen in Höhe von 2000 DM für die Ausrüstung der Jugendfeuerwehr.

Leiter der Jugendgruppe war bis zum Jahre 1968, Brandmeister Georg Pfeiffer.

Georg Pfeiffer, der seinen Wohnsitz nach Celle verlegt hatte, aber jede Woche zum Ausbildungsdienst der Jugendfeuerwehr nach Laatzen kam,

verunglückte mit seinem Pkw am 30.04.1968 auf der Fahrt nach Laatzen tödlich.

 

Im Jahre 1966 wurde mit dem Aufbau einer stillen Alarmierungsmöglichkeit für den Löschzug Grasdorf begonnen. Zur Alarmierung des Löschzuges

Grasdorf, wurden die ersten Funkmeldeempfänger angeschafft, die die einzelnen Feuerwehrmänner zu Hause in der Wohnung haben.

Gleichzeitig wurde auch zur Auslösung des Sirenenalarms ein Meldeempfänger installiert, der von der Funkzentrale in der Feuerwache Laatzen über

Funk angesteuert wurde (bis Ende 1983 eigene, hauptamtlich rund um die Uhr besetzte Funkzentrale, mit Notruf 112

(früher Notrufsystem 73) Aufschaltung, > Alarmierung der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des ärztlichen Notdienstes für Laatzen).

 

1967  Da sich Kamerad Friedhelm Diers aus beruflichen Gründen nach Hessisch Oldendorf verändert hatte, wurde im Jahre 1967 erneut die Wahl eines

Gemeindebrandmeisters erforderlich. Hauptlöschmeister Bodo Schild wurde von der Mitgliederversammlung als neuer Gemeindebrandmeister gewählt,

der jedoch bereits im Herbst 1967 auf seinen Wunsch wieder aus dem Ehrenbeamtenverhältnis entlassen wurde.

 

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 27. Januar 1967, konnten durch Bezirks- und Kreisbrandmeister Alfred Schröder, 15 Kameraden

für 25- und 40 jährige Dienste im Feuerlöschwesen geehrt werden. Verschiedene Kameraden wurden als Anerkennung für ihre Leistungen befördert.

Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen wurden:

 

Gemeindedirektor            Erich Panitz

Bezirksbrandmeister a. D.        Heinrich Ahrberg

Gemeindebrandmeister            Friedhelm Diers

 

ausgezeichnet.

 

1968  Da, wie bereits erwähnt, Bodo Schild als Gemeindebrandmeister zurückgetreten war, stand bei der Jahreshauptversammlung 1968 die Neuwahl des

Gemeindebrandmeisters und dessen Vertreters, im Mittelpunkt. Zum neuen Gemeindebrandmeister wurde Brandmeister Karl-Heinz Peters und

als Stellvertreter Hauptlöschmeister Heinrich Kleuker gewählt.

 

1969  Während der Jahreshauptversammlung 1969 konnten 11 junge neue Mitglieder verpflichtet werden, die um die Aufnahme in die Wehr nachgesucht hatten.

Mehrere Kameraden waren aus der Jugendfeuerwehr hervorgegangen. Gerade die Jugendfeuerwehr ist ein Bestandteil der Wehr, durch die der

Nachwuchs für den Brandschutzdienst herangeführt werden soll. Als Nachfolger für den im Jahre 1968 tödlich verunglückten Brandmeister Georg Pfeiffer,

wurde Löschmeister Friedrich Fuhrberg einstimmig als Leiter der Jugendfeuerwehr gewählt.

 

1970  Am 18. Januar 1970 gegen 14:30 Uhr, geriet – vermutlich bei Schweißarbeiten – eine mehr als 2000 Quadratmeter große Halle des Thyssen-Konzerns auf

dem Messegelände in Brand. Das Feuer griff in Windeseile um sich und verursachte Rauchwolken, die kilometerweit zu sehen waren. Zur Unterstützung der

Werkfeuerwehr der Messe-AG rückten die Freiwillige Feuerwehr Laatzen, die Berufsfeuerwehr Hannover mit 3 kompletten Zügen und Sonderfahrzeugen,

sowie die Wehren des „Unterkreises II“ des damaligen Landkreises Hannover an. Zur Brandbekämpfung waren 137 Feuerwehrmänner und 38 Löschfahrzeuge

eingesetzt. Es wurden 2 Wasserwerfer, 8 B- und 8 C-Rohre vorgenommen. Gegen 18:00 Uhr konnte „Feuer unter Kontrolle“ gemeldet werden.

 

Da das Siedlungsgebiet Laatzen-Mitte immer weiter aufgebaut, Wohnhäuser mit mehr als 4-Obergeschossen gebaut und die Freiwillige Feuerwehr Laatzen

Feuerwehrschwerpunkt werden sollte, hatte Bezirks- und Kreisbrandmeister Alfred Schröder der Stadt Laatzen dringend empfohlen,

eine Drehleiter „DL 30“ zu beschaffen.

Nach Aufbereitung der Anschaffung einer „DL 30“ in Rat und Verwaltung, konnte Anfang 1970 der Auftrag für den Kauf des Fahrzeuges erteilt werden.

   Kraftfahrdrehleiter  DL 30,  Bj  1970

 

Als neuer Löschzugführer für den Löschzug Laatzen wurde Löschmeister Klaus-Dieter Koch ernannt,

nachdem Horst Dahlmann aus beruflichen Gründen das Amt des Löschzugführers zur Verfügung stellte.

 

1971  Die Zahl der Ölunfälle nimmt täglich zu. Um hierbei schnell tätig werden zu können, war als Erstausstattung die Anschaffung eines LKW

sowie eine Grundausrüstung mit Geräten notwendig geworden. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, wurde Ende 1971 ein LKW 4,5 t mit

geschlossenem Aufbau angeschafft. Durch die Eigenhilfe der Gerätewarte Günther Döscher und Klaus Gronenberg, konnte dieses Fahrzeug

als „GW-Öl“ für die Aufnahme der Gerätschaften für die technische Hilfe und die Ölwehr umgerüstet werden.

 

 

1972   Aus dem in der Jahreshauptversammlung 1972 abgegebenen Bericht des Gemeindebrandmeisters war zu entnehmen, dass in der Freiwillige Feuerwehr mit

den Löschzügen Laatzen und Grasdorf 62 Kameraden im Brandschutzdienst tätig sind. Kamerad Peters stellte fest, dass dies bei dem Fahrzeug- und Gerätebestand

recht wenig sei. Trotz aller Bemühungen ist es aber nicht gelungen, junge Bürger für die Arbeit in unserer Wehr zum Wohle der Mitbürger zu interessieren.

 

Die Feuerwehrmänner wurden im Jahre 1972 zu mehr als 120 Einsätzen gerufen.

Aus den Einsatzberichten der Wehr sind folgende erwähnenswerte Einsätze aufzuzählen:

 

-         Ölschaden auf der Kalsaune, am 1. März 1972

-         Brand eines Messestandes in Halle 16, am 19. März 1972

-         Zusammenbruch des Zirkuszeltes des „Circus Berlin“, am 29. März 1972 durch eine Windböe

-         Großbrand des Hauses Hildesheimer Straße 37 (Munke), am 31. März 1972

-         Müllkippenbrand, am 22. Mai 1972 (Pfingsten)

-         Nachbarliche Löschhilfe in Bemerode, am 25. Mai 1972

-         Keller auspumpen aus Anlass der Unwetter, im August 1972

-         Dachflächenbrand in der Wiesenstraße, am 30. August 1972

-         Bauwagenbrand am Leine-Einkaufszentrum (heute Leine-Center), am 25. Oktober 1972

 

1973   Mit „Tagen der offenen Tür“ am 19. und 20. Mai 1973, warb die Wehr die Bevölkerung Laatzens um Verständnis und neue Mitglieder.

Die Laatzener Bürger machten regen Gebrauch von der Möglichkeit, sich umfassend über die Aufgaben der Freiwillige Feuerwehr Laatzen zu informieren.

In Laatzen-Mitte präsentierte sich die Freiwillige Feuerwehr nicht nur musikalisch mit einem Platzkonzert.

Die Stückenfeldstraße beherbergte den gesamten umfangreichen Fahrzeugpark, der nach den Worten des als Gast erschienenden Kreisbrandmeisters

August Heine, beispielhaft ist. In einer Schauübung demonstrierten die Feuerwehrmänner, was im Ernstfall zu tun ist. Bei dieser Übung kam

das Prunkstück der Laatzener Wehr, die Kraftfahrdrehleiter DL 30, so richtig zur Geltung.

 

Am 16. August 1973, „Großfeuer im künftigen Leine-Einkaufszentrum“ (heute Leine-Center), so hieß es in der Presse am Tage danach.

Mit beträchtlichem Aufgebot rückte die Feuerwehr im jetzigen Leine-Center an. Auf dem Dach der Mall befanden sich zwei Bitumenkocher-Gasflaschen.

Polizei und Feuerwehr wollten verhindern, dass – wie  im Jahre 1972 auf dem Messegelände – Stahlflaschen explodierten.

 

1974  Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung 1974 stand in Folge des Ablaufes der Amtsperiode von 6 Jahren, die Neuwahl des Stadtbrandmeisters und

Vertreters. Unter der Leitung von Unterkreisbrandmeister Wilhelm Rusterberg, wurden Karl-Heinz Peters als Stadtbrandmeister und

Heinrich Kleuker als Stellvertreter für weitere 6 Jahre von der Mitgliederversammlung einstimmig wieder gewählt.

 

Am 1. März 1974 ist in Niedersachsen die Gemeindereform abgeschlossen worden. Nach dem Gesetz über die „kommunale Neugliederung“ im Raum

Hannover, sind die Gemeinde Laatzen und die Gemeinden Rethen/Leine, Gleidingen und Ingeln/Oesselse zu einer Gemeinde Laatzen zusammengeschlossen

worden, die die Bezeichnung „Stadt“ führt. Mit dem Zusammenschluss, ist die Bevölkerung Laatzens von rund 20.000 Einwohnern auf rund 30.000

Einwohner angewachsen. Durch die kommunale Neugliederung ist für die Freiwillige Feuerwehr Laatzen wiederum eine neue Sach- und Rechtslage

eingetreten. Die Freiwillige Feuerwehr Laatzen, mit den Wehren:

Laatzen/Grasdorf, Rethen, Gleidingen, Ingeln und Oesselse bilden eine Freiwillige Feuerwehr der Stadt Laatzen.

Die bisherigen selbstständigen Freiwillige Feuerwehren, bleiben als Ortsfeuerwehren erhalten.

 

Im Juni 1974, konnte das 75 jährige Jubiläum der Ortsfeuerwehr Laatzen gemeinsam mit dem Volks- und Schützenfest gefeiert werden.

Neben zahlreichen Gästen, konnten Abordnungen aus der französischen Partnerstadt Grand Quevilly und der befreundeten Freiwillige Feuerwehr

Kirchbichl/Tirol aus Österreich in der Festwoche besonders begrüßt werden.

 

Infolge der Neuordnung des Feuerwehrwesens nach der Verwaltungs- und Gebietsreform, wurde während der 75-Jahrfeier nach erfolgter Neuwahl für die

Ortsfeuerwehr Laatzen:

 

Heinrich Kleuker zum Ortsbrandmeister

Klaus-Dieter Koch zum stellvertretenden Ortsbrandmeister / Löschzug Laatzen und

Udo Schild zum stellvertretenden Ortsbrandmeister / Löschzug Grasdorf ernannt.

 

Karl-Heinz Peters, wurde Stadtbrandmeister der neu gegründeten Stadtfeuerwehr Laatzen.

 

Das neue Tanklöschfahrzeug „TLF 16/25“, wurde der Ortsfeuerwehr durch den Bürgermeister und Stadtdirektor übergeben.

 

1975  Am 17. 7. 1975, wurde im Stadtgebiet Laatzen das bundeseinheitliche „Notrufsystem 73“ und der „Feuerwehr-Notruf 112“ in Betrieb genommen.

Gleichzeitig wurde die Nachrichtenzentrale in der Feuerwache Kronsbergstraße „rund um die Uhr“ zunächst von den freiwilligen Feuerwehrmitgliedern besetzt.

Ab dem 1. 1. 1977 wurde die Zentrale durch hauptamtliche Kräfte ergänzt. Auch war ein Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes dort ständig stationiert

und auch der ärztliche Notdienst für die Bevölkerung der Stadt Laatzen war hier untergebracht.

 

Nachrichtenzentrale der Feuerwache Laatzen - Besichtigung durch den Feuerschutzausschuß der Stadt -

 

1976  Während der Jahreshauptversammlung im Januar 1976, wurde die erneute Wahl des Ortsbrandmeisters Erforderlich, weil Heinrich Kleuker, infolge des

Ausbaues der Bundesbahnlinie Hannover – Würzburg seinen Landwirtschaftlichen Betrieb an der Hildesheimer Straße aufgeben musste

und sich in Gerdau bei Uelzen eine neue Existenz aufbaute.

Zum neuen Ortsbrandmeister wurde der Hauptfeuerwehrmann Albert Marquard gewählt, der das Amt bis 1988 innehatte.

 

1978  Am 8. 9. 1978 gegen 19:15 Uhr; ist in der Großgarage der Firma Coop Niedersachsen, in der Hildesheimer Straße 7

(heute Hauptverwaltung der Firma Siemens AG), ein Großfeuer entstanden.

Bei dem Brand waren in der Sammelgarage 2 LKW, 2 PKW und ein Gabelstapler Opfer der Flammen geworden.

Der Schaden wurde auf 500 000 DM beziffert, wobei Werte von ca. 15 Mio. DM erhalten wurden.

Die Flammen wurden mit einem B-Rohr, vier C-Rohren und einem Schaumrohr gelöscht.

Es waren 33 Feuerwehrmänner mit diversen Fahrzeugen im Einsatz.

 

1979   Die Nachrichtenzentrale der Feuerwehr war als Anlaufstelle für alle Laatzener Bürger durch Initiative des langjährigen Schirrmeisters

Brandmeister Günther Döscher errichtet worden, der im August 1979 zu früh während der Ausübung seines Dienstes in der Feuerwehr verstorben ist.

Diese städtische Einrichtung, musste in Folge des neuen Niedersächsischen Brandschutzgesetzes, wonach die Landkreise eine ständig besetzte

Feuerwehr-Einsatzleitstelle einzurichten und zu unterhalten haben, im Jahre 1983 zum Leidwesen der Stadtfeuerwehr Laatzen

und der Bürger wieder aufgegeben werden.

 

Die Verlagerung der Feuerwehreinsätze von der Brandbekämpfung zur technischen Hilfeleistung, insbesondere bei Verkehrsunfällen und

Ölschadensbekäpfung, machte die Anschaffung eines Rüstwagen „RW 2“ erforderlich. So wurden 1979 von 265 Einsätzen, 166 Hilfeleistungen bewältigt.

Am 4. 5. 1979 konnte der neue RW 2 in Dienst gestellt werden. Der Gerätewagen „GW-Öl“, wurde dem Löschzug Grasdorf zugeordnet.

 

1980  Im September 1980, musste die Ortsfeuerwehr Laatzen 24 Einsätze fahren. Als schwerste Einsätze müssen ein Reifenbrand eines US-Tanklastzuges,

beladen mit 20.000 ltr. Kerosin und ein Auffahrunfall zweier voll besetzter Reisebusse mit einem LKW auf der Bundesautobahn A7, zwischen Laatzen

und Hildesheim-Drispenstedt genannt werden. Es waren 36 Personen verletzt, Fahrer und Beifahrer eines Busses, wurden durch den Einsatz einer

Hydraulischen Rettungsschere und eines Hydraulischen Spreitzers aus den Trümmern ihres Fahrzeuges befreit. Beide Verletzten wurden mit

Rettungshubschraubern nach Göttingen bzw. Hannover abtransportiert. Es waren 35 Feuerwehrmänner mit 8 Fahrzeugen,

2 Rettungshubschrauber (RTH), 8 Rettungswagen (RTW), 2 Notarztwagen(NAW), 1 Großeinsatzwagen (GEW),

und der Diensttuende Arzt, des ärztlichen Notdienstes aus Laatzen im Einsatz.

 

1981  Während der Jahreshauptversammlung 1981 wurden erstmals die fördernden Mitglieder der Ortsfeuerwehr

für über 25- und über 40 jährige Mitgliedschaft geehrt.

Für seine über 50 jährige Mitgliedschaft konnte Fritz Reese, der 1924 als aktives Mitglied in die Feuerwehr eintrat,

eine Ehrenurkunde überreicht werden.

 

Am Freitag, 24. 4. 1981 um 15:45 Uhr, wurde die Ortsfeuerwehr Laatzen zu einem Feuer in der Tiefkühlabteilung der Firma Ratio – Karlsruher Straße –

gerufen. Die Einsatzkräfte stellten fest, dass in der Zwischendecke des Kühlhauses ein Schwelbrand ausgebrochen war, wo die aus Kork und

Kunststoff bestehende Isolierung schmorte. Wegen der etwa -30°C herrschenden Temperaturen im Kühlhaus, konnte kein Wasser eingesetzt werden, die

Einsatzkräfte gingen zunächst mit Kohlensäure gegen den Brand vor. Gegen 21:00 Uhr dehnte sich das Feuer so aus, dass neben den anderen 3 Laatzener

Ortsfeuerwehren auch die Berufsfeuerwehr Hannover alarmiert werden mussten.

Die Wehren aus Arnum, Hemmingen und Reden lösten die Laatzener Kameraden am Sonntagmorgen ab.

Dass Feuer fraß sich jedoch in der Isolierung immer weiter fort und griff schließlich auf das Innere des Kühlhauses über, in dem große Mengen Käse,

Butter, Geflügel, Fisch und andere Lebensmittel lagerten.

Bedingt durch die starke Verqualmung und die verdampfende Kühlflüssigkeit, wurde ein massiver Einsatz unter umluftunabhängigen Atemschutzgeräten

erforderlich. Versuche das Innere unter Leichtschaum zu setzen, schlugen anfangs fehl, weil sich im Gebäude ein Überdruck bildete. Erst als mit Hilfe von

Presslufthämmern Löcher in die Seitenwände und in das Dach gestemmt worden waren, gelang es, den Brand unter Kontrolle zu bringen.

Insgesamt mussten 250 Feuerwehrmänner unter umluftunabhängigen Atemschutzgeräten den Brand bekämpfen. Ein großer Teil des Kühlhauses wurde

eingeschäumt. Hierfür wurden 2000 ltr. Mehrbereichsschaummittel, 3 Schaumrohre und ein Leichtschaumgenerator eingesetzt. Ferner waren

noch 1 B-Rohr, 10 C-Rohre, und 3 Entlüftungsgeräte im Einsatz. Wegen der giftigen Gase wurden Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung der

Bevölkerung der in Windrichtung gelegenen Gebiete getroffen

Dem Einsatzstab gehörten neben den Führungskräften der Laatzener Stadtfeuerwehr, Stadtdirektor Panitz, Kreisbrandmeister Heine,

Brandschutzabschnitzleiter Eggers und Branddirektor Simon von der Berufsfeuerwehr Hannover an.

Bis Montagmittag war eine Brandsicherheitswache erforderlich.

Die Versorgung der Einsatzkräfte wurde von der DRK-Rettungsstelle und den weiblichen Feuerwehrangehörigen vorbildlich geleistet.

 

1982  1982 wurde Fritz Köhne für seine 50 jährige aktive Mitarbeit in der Feuerwehr, das Niedersächsische

Feuerwehrehrenzeichen in Gold verliehen.

 

Für den Löschzug Grasdorf sind erhebliche Verbesserungen hinsichtlich der Ausstattung mit Einsatzfahrzeugen und der Unterkunft eingetreten.

Im August 1982 konnte für das bereits über ein Jahr außer Dienst gestellte Löschgruppenfahrzeug (LF 8) ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) übergeben

werden, dass zusammen mit dem Gerätewagen-Öl (GW-Öl) eine taktische Einheit bildet. Nach dem Auszug von Udo Schild als Gerätewart aus dem

Feuerwehrhaus Grasdorf, haben die Kameraden des Löschzuges und des Musikzuges das Dachgeschoss der Feuerwache Grasdorf, Ohestraße, in

Eigenarbeit umgebaut und einen neuen Gemeinschaftsraum mit Sanitäreinrichtungen geschaffen.

Diese Einrichtung konnte während der Löschzugversammlung des Löschzuges Grasdorf im Dezember 1983 seiner Bestimmung übergeben werden.

 

1983  In der Jahreshauptversammlung 1983, wurde Brandmeister Dirk Kröger als Nachfolger für Oberbrandmeister Klaus-Dieter Koch aus dem Löschzug

Laatzen als stellvertretender Ortsbrandmeister gewählt. Klaus-Dieter Koch hatte sein Amt bereits 1982 zur Verfügung gestellt, da er als Kreisausbildungsleiter für die

Durchführung der Grundausbildungslehrgänge, der Sprechfunker-, Atemschutzgeräteträger- und Maschinistenausbildung auf Kreisebene des damaligen

Landkreises Hannover seit 1977 tätig ist. Im Jahre 1982 hatte Brandmeister Hermann Marcus das Amt des stellvertretenden Ortsbrandmeister wahrgenommen,

weil kein Kamerad zur Übernahme dieses Amtes´bereit war.

 

1984      Das Jahr 1984 war sehr ereignisreich. Erich Panitz, „erster Stadtdirektor der Stadt Laatzen“ und Ehrenmitglied der Feuerwehr, wurde nach 24 jähriger

Tätigkeit mit einem „Großen Zapfenstreich“ seitens der Stadtfeuerwehr aus seinem Amt als Stadtdirektor verabschiedet.

Im März, konnte ein neuer VW-Bus (Baureihe T 3) als Einsatzleitwagen in Betrieb genommen werden. Es waren insgesamt 256 Einsätze, davon unter

anderem 48 Brände, 141 technische Hilfeleistungen und 34 Unfug / Fehlalarme zu bewältigen. Allein im September 1984 waren 28 Einsätze zu fahren, die

bis an die Grenze der zeitlichen Leistungsfähigkeit eines freiwilligen Feuerwehrmannes gingen.

 

1985  In 1985 konnten die mit der Freiwilligen Feuerwehr der französischen Partnerstadt Grand Quevilly bestehenden freundschaftlichen Verbindungen, die in

den siebziger Jahren ruhten, wieder aufgenommen und gefestigt werden. Eine Delegation von sechs Feuerwehrkameraden hatte Pfingsten in Laatzen verlebt.

Bei einem Gegenbesuch in 1986 konnten 10 Laatzener Feuerwehrkameraden die Partnerstadt in Frankreich kennen lernen.

Die freundschaftlichen Kontakte wurden nunmehr durch jährliche Gegenbesuche in Grand Quevilly und Laatzen weiter vertieft.

 

Anlässlich eines Ausfluges in die Rhön wurden 1980 erste Kontakte mit einigen Feuerwehrkameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hofbieber-Mitte,

Landkreis Fulda/Hessen geknüpft. Diese Kontakte konnten bei einem Ausflug der Wehr Hofbieber-Mitte in die Lüneburger Heide mit

einem Aufenthalt in Laatzen anlässlich eines gemeinsamen Kameradschaftsabend weiter gefestigt und ausgebaut werden. Zu dieser Wehr haben wir bis

dato sehr gute enge freundschaftliche Verbindungen. So konnten zahlreiche Laatzener Kameraden der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses

Hofbieber-Mitte im August 1985 und dem 50 jährigen Gründungsfest der Wehr im August 1987 beiwohnen.

  Das Kommando der FF Hofbieber-Mitte  1999

 

Abordnungen beider Wehren konnten im Mai 1988 anlässlich der Interschutz „Der Rote Hahn“ in Laatzen begrüßt werden. Der Besuch der internationalen

Ausstellung für Brand- und Katastrophenschutz und kameradschaftliche Veranstaltungen standen im Mittelpunkt dieses mehrtägigen Aufenthaltes.

 

1986  Das Jahr 1986 begann mit einer nachbarschaftlichen Löschhilfe der gesamten Stadtfeuerwehr Laatzen anlässlich des Großbrandes der Messe-Halle 11,

am 09. Januar 1986 auf dem Hannoverschen Messegelände. Von den insgesamt 297 eingesetzten Feuerwehrangehörigen, waren 118 Kameraden

aus der Stadtfeuerwehr Laatzen beteiligt. Die Laatzener Feuerwehren waren mit 16 Fahrzeugen ausgerückt und bekämpften die Flammen mit

1 Wasserwerfer (SWW), 1 Wenderohr (TLF 16-T, Rethen), 6 B-Rohren und 4 C-Rohren. Die Löscharbeiten erfolgten bei klirrendem Frost um -10°C,

so dass das Löschwasser innerhalb weniger Minuten gefror und spiegelglatte Eisflächen bildeten.

 

Ortsbrandmeister Albert Marquard konnte wieder einmal in seinem Jahresbericht eine Vielzahl von schweren Einsätzen aufzeigen, so:

 

am       22. 5. 1985      Beseitigung einer 4 km langen Ölspur von Rethen bis zur Kronsbergstraße.

Es wurden 70! Säcke Bindemittel/Straße benötigt.

 

am       14. 6. 1985      Großbrand einer Sauna in der Langen Weihe. Es war die Stadtfeuerwehr

Laatzen und ein Löschzug der Berufsfeuerwehr Hannover im Einsatz.

 

am       29. 9. 1985      Verkehrsunfall mit 2 eingeklemmten Personen auf der Bundesautobahn A 7,

Abfahrt Dreieck Hannover-Süd, A 37 (Messestutzen).

                                   Zwei französische Bürger konnten nur noch tot mit Hydraulischen

Rettungsgerät aus den Trümmern eines PKW geborgen werden.

 

am       04. 11. 1985    Verkehrsunfall mit eingeklemmter Personen auf der Bundesautobahn A 7.

                                   Der LKW-Fahrer wurde auch hier mit dem Hydraulischen

Rettungsgerät aus den Trümmern seines LKW befreit.

 

am       04. 12. 1985    Verkehrsunfall mit eingeklemmter Personen auf der Bundesstraße B 6 in Höhe

der B443. Der PKW-Fahrer konnte nur noch tot mit Hydraulischen

Rettungsgerät aus den Trümmern seines PKW geborgen werden.

 

am       08. 12. 1985    Gasexplosion mit Feuer und teilweisem Einsturz des Hauses Hildesheimer

Straße 152.

 

am       22. 12. 1985    Brand einer Sauna in einem Reihenhaus „Am Kamp“ infolge von Brandstiftung.

 

Nach 12 jähriger Tätigkeit von Oberbrandmeister Udo Schild als stellvertretender Ortsbrandmeister im Löschzug Grasdorf, wurde in der

Jahreshauptversammlung 1986 Löschmeister Manfred Becker von den Kameraden der Ortsfeuerwehr als Nachfolger gewählt.

Für seine Verdienste im Feuerwehrwesen, konnte im Juni 1986 Kreisbrandmeister August Heine

im Namen des Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes,

Oberbrandmeister Udo Schild

das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber verleihen.

 

Als weiteres Großfeuer in Laatzen, ist ein erneuter Brand der Sauna in der Lange Weihe am 15. 7. 1986 in Chronik festzuhalten.

Gegen die Flammen kämpften 103 Feuerwehrangehörige der Stadtfeuerwehr Laatzen und

ein Löschzug der Berufsfeuerwehr Hannover mit 13 Feuerwehrmännern.

Eingesetzt wurden insgesamt 7 B-Rohre, 1 Wenderohr über Drehleiter und 12 C-Rohre. Des Weiteren wurden 30 Feuerwehrangehörige mit

umluftunabhängigen Atemschutzgeräten zur Brandbekämpfung eingesetzt.

Die Einsatzkräfte waren von 23:14 Uhr bis zum nächsten Tag 05:28 Uhr im Einsatz.

 

Als Ersatz für den 1971 in Eigenhilfe der Gerätewarte Günther Döscher und Klaus Gronenberg umgerüsteten 4,5 t Kastenwagen zum Gerätewagen

GW-Öl wurde 1986 durch einen neuen Gerätewagen-Umweltschutz (GW-U) ersetzt, der unter anderem auch mit Chemikalienvollschutzanzügen

(CSA/CSF) gegen feste-, flüssige- und gasförmige Stoffe ausgestattet ist.

 

Gerätewagen-Umweltschutz,  GW-U.  Bj. 1986

 

In den letzten Jahren wurden von beiden Löschzügen Seniorengruppen gegründet, die überwiegend aus früheren aktiven Feuerwehrkameraden bestehen. Bürgermeister Horst Lecke gab einer Jahreshauptversammlung diesen Gruppen den Namen „Teenager Spätlese“. Beide Gruppen haben sich insbesondere die Kameradschaftspflege und weitere Aktivitäten zum Ziel gesetzt.

Alterskameraden des Löschzuges Grasdorf,  1999

     "Teenager Spätlese" des Löschzug Latzen,  1999

 

 

1987  In der Jahreshauptversammlung im Januar 1987, machte Ortsbrandmeister Albert Marquard, wie in den Vorjahren auf die schwierige Personalsituation

der Ortsfeuerwehr aufmerksam, denn bei Einsätzen während der Hauptarbeitszeit tagsüber, stehen nicht genügend ausgebildete Feuerwehrmänner

zur Verfügung. Er appellierte an Rat und Verwaltung der Stadt Laatzen, mit den Unternehmen in Laatzen über die

Freistellung der Feuerwehrangehörigen zu Feuerwehreinsätzen zu sprechen.

 

1988  In seinem Jahresbericht im Januar 1988, wies Albert Marquard erneut auf die Personalsorgen der Ortsfeuerwehr Laatzen hin. Als Schwerpunktfeuerwehr

müsse die Laatzener Wehr 94 Aktive haben, tatsächlich sind es aber nur 77. Bürgermeister Horst Lecke sicherte der Wehr zu, Rat und Verwaltung

der Stadt Laatzen würden die Bemühungen der Wehr nach mehr aktiven Mitgliedern unterstützen. Er regte die Bildung einer Arbeitsgruppe an,

die nach Möglichkeiten für die Mitgliederwerbung suchen solle. Schon in der darauf folgenden Sitzung des Ausschusses für Feuerschutzangelegenheiten

wurde diese Thematik beraten und ein erster Beschluss gefasst. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern der Feuerwehr, der Verwaltung und der Fraktionen,

wird sich mit der Werbung von Mitgliedern für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Laatzen beschäftigen.

 

Der Vorschlag aus der Arbeitsgruppe, zur Verbesserung der Personalsituation den Löschzug Grasdorf zu verselbstständigen, stieß jedoch in der

Ortsfeuerwehr auf Widerstand und Ablehnung. Dies hatte zur Folge, das der zum Nachfolger von Albert Marquard in der Jahreshauptversammlung 1988

gewählte neue Ortsbrandmeister Dirk Kröger – bisher stellvertretender Ortsbrandmeister – sein Amt im Juli 1988 bis zur Klärung dieser Situation, nicht

annahm. Albert Marquard stellte sich nach 12 jähriger Amtszeit aus beruflichen Gründen nicht wieder zur Wahl. Für diese Übergangszeit wurde

der 1988 vom Löschzug Laatzen zum stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählte Reiner Manthey, mit der Wahrnehmung der Geschäfte des

Ortsbrandmeisters kommissarisch beauftragt.

Eine von beiden Löschzügen gefasste Resolution an Rat und Verwaltung der Stadt Laatzen, es beim einheitlichen Bestand der Ortsfeuerwehr Laatzen mit

den Löschzügen Grasdorf und Laatzen zu belassen, führte im Ausschusses für Feuerschutzangelegenheiten im September 1988 ohne weitere

Diskussion zum gleichen Votum.

 

Mit Wirkung vom 01. 11. 1988, wurde daraufhin Dirk Kröger zum Ortsbrandmeister für die Dauer von 6 Jahren in das Ehrenbeamtenverhältnis,

entsprechend dem Vorschlag der Jahreshauptversammlung ernannt. Stellvertreter für den Löschzug Laatzen ist Reiner Manthey.

 

Das bereits 25 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 8 (Mercedes), musste außer Dienst genommen werden, weil es nicht mehr verkehrssicher und

einsatzfähig war. Das neue LF 8 konnte im Mai 1988 von Bürgermeister Horst Lecke dem Löschzug Grasdorf übergeben werden.

Somit ist der Löschzug Grasdorf auf dem neuesten Stand der Technik gebracht worden.

 

Als Dank und Anerkennung für seine langjährige Arbeit als Ortsbrandmeister, wurde Albert Marquard, der mit seiner Schwerpunktfeuerwehr jährlich etwa

250 Einsätze zu bewältigen hat, anlässlich der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Landkreises Hannover (LK Hannover) im

Mai 1988 das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Silber verleihen.

Der stellvertretende Zugführer des Löschzuges Laatzen,

Oberbrandmeister Klaus-Dieter Koch,

der seit 1977 Kreisausbildungsleiter der Freiwilligen Feuerwehren im LK Hannover ist,

wurde für seine besonderen Verdienste im Bereich der Ausbildung durch Kreisbrandmeister August Heine mit dem

Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Gold ausgezeichnet.

Seit 1977 sind im LK Hannover unter der Verantwortung des Kreisausbildungsleiters Koch,

mehr als 10.000 Feuerwehrangehörige im Bereich

Grundausbildung und der technischen Lehrgänge ausgebildet worden.

 

Auch das Jahr 1988 ist nicht ohne eine Vielzahl von Einsätzen und Anforderungen der Laatzener Wehr geblieben.

 

1989  Das Jahr 1989 stand ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zum 90 jährigen Jubiläum der Ortsfeuerwehr Laatzen.

Neben der Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeuges (LF 16/12) im Mai 1989, seien an dieser Stelle auch der „Große Zapfenstreich“,

sowie die Großübung am Leine-Einkaufszentrum (heute Leine-Center) erwähnt. Die Resonanz in der Bevölkerung war sehr groß, zahlreiche Einwohner

informierten sich auch an den Ständen im LEZ (heute Leine-Center) über die Tätigkeiten in einer Freiwilligen Feuerwehr.

Mit dem Feuerwehrball endete das Jubiläumsjahr.

 

1991  Am 11. 1 1991 gab es einen Personalwechsel an der Spitze der Ortsfeuerwehr,

Reiner Manthey wurde von den Aktiven zum Ortsbrandmeister

für den aus persönlichen Gründen zurückgetretenen Dirk Kröger gewählt.

 

Als Ersatz für die mittlerweile 21! Jahre alte Magirus-Drehleiter (DL 30), konnte eine neue Moderne Drehleiter mit fest montierten Rettungskorb

(DLK 23/12) von der Firma Ziegler/Camiva auf Mercedes-Fahrgestell in Dienst gestellt werden.

 

1994  Viele Aktivitäten prägten das Jahr 1994: Im Frühjahr wurde das neue Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) an den Löschzug Laatzen übergeben, fast zeitgleich

fand im Rat der Stadt Laatzen auch die Entscheidung für ein neues Feuerwehrhaus für beide Löschzüge statt. Groß gefeiert wurde mit den beiden Partnerfeuerwehren

aus Hofbieber-Mitte / Rhön und Grand Quevilly / Frankreich anlässlich der Interschutz 94.

Der „internationale Abend“ vertiefte die Freundschaften und sorgte für neue Kontakte.

 

Rüstwagen,  RW 2,  Bj. 1996

Im Jahr 1996 konnte der neue Rüstwagen 2 (RW 2) an die Ortsfeuerwehr Laatzen übergeben werden.

 

Die alte Feuerwache Kronsbergstraße, im August 1998

1998      Auch im Jahr 1998 gab es große Veränderungen in beiden Löschzügen: Das Feuerwehrhaus des Löschzuges Grasdorf in der Ohestraße, als auch das des

Löschzuges Laatzen an der Kronsbergstraße, wurden aufgegeben und beide Löschzüge bezogen am 05. September 1998 das neue, moderne Haus am

Sankt-Florian-Weg 3, in Laatzen-Mitte.

Etliche Einsätze wurden in der Zwischenzeit von diesem Standort aus gefahren, und es hat sich gezeigt, dass diese Wache allen Wünschen gerecht geworden ist.

In einem feierlichen Rahmen, wurde das neue Gerätehaus am 06. November 1998 offiziel eingeweiht.

 

Die neue Feuerwache am Sankt-Florian-Weg, Bj. 1998

 

Ende 1998 nun stehen wir wieder vor großen Aufgaben:

Das 100 jährige Jubiläum der Ortsfeuerwehr Laatzen steht vor der Tür. Mit zahlreichen Veranstaltungen für Goß und Klein soll dieses Fest begangen

werden. Neben Info-Meile im Leine-Center, einer Großübung am und ums Leine-Center und einem Besichtigungstag auf der neuen Feuerwache am

Sankt-Florian-Weg 3, sind noch zahlreiche weitere Veranstaltungen für 1999 geplant.

Als Höhepunkt findet Ende Mai das große Zeltfest mit Fahnenweihe, Umzug und „großem Zapfenstreich“ statt.

 

Diese Chronik kann nur einen kleinen Ein- und Überblick in die vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten der Ortsfeuerwehr Laatzen geben. Bedenken sollte

man jedoch, dass die Feuerwehrfrauen und -männer dieses ehrenamtlich und 365 Tage im Jahr tun, ob tagsüber oder nachts, die Feuerwehr ist immer

einsatzbereit unter dem Motto: “Gott zur Ehr´ - dem nächsten zur Wehr!“

 

Fortsetzung folgt...